TAG (TatAusgleichGespräch)-Verfahren

Liebe Eltern,

seit diesem Schuljahr gibt es an unserer Grundschule neben dem Angebot der SIS-Damen das sogenannte TAG (TatAusgleichGespräch)-Verfahren. Dieses wird in Form von Wiedergutmachungsgesprächen (WieGu) durchgeführt.

WieGu ist ein Teil des Maßnahmenkatalogs der Schule, welcher bei einseitig verursachten Konflikten (verbaler, mimischer, gestischer und physischer Gewalt, Sachbeschädigung) angewendet wird.
Ein Wiedergutmachungsgespräch in der Schule kann helfen, eine Missbilligung oder eine Ordnungsmaßnahme nach §49 SchulG (Verweis, zeitweiliger oder dauerhafter Klassenwechsel, Ausschluss von Schulveranstaltungen, auch Klassenfahrten, bis hin zum Schulwechsel) abzuwenden oder zu vermeiden.
Die KlassenlehrerIn oder die Schulleitung verpflichtet den Täter, sich an WieGu zu beteiligen. Sie als Eltern werden darüber in Kenntnis gesetzt, wenn WieGu mit Ihrem Kind stattfinden soll. WieGu enthebt den/die TäterIn nicht von der Verantwortung zum umgehenden Schadensersatz.

Vorraussetzung für WieGu:

  • Je schwerer die Tat,
  • je weniger Beziehung zwischen TäterIn und Geschädigter/m,
  • je eindeutiger das Schuldkonto verteilt ist und
  • je klarer und eindeutiger die Informationen über den Tathergang sind,

desto mehr spricht für WieGu.

  • Bei Sachbeschädigungen wird in jedem Fall ein Wiedergutmachungsgespräch durchgeführt. In diesem Fall vertritt eine Lehrkraft, die Schulleiterin oder der Hausmeister die geschädigte Schule

Ziele von WieGu:

WieGu ist eine Strategie, das Einfühlungsvermögen zu schulen, die Perspektive des Geschädigten kennenzulernen und die Täter mit ihren Rechtfertigungsstrategien zu konfrontieren.
Hierbei wird das Verhalten der Täter abgelehnt, nicht aber sie als Personen.
(à Klare Trennung von Tat und Täter!)
Ferner lernen die Täter, dass sie für ihr Verhalten verantwortlich sind und ihr Verhalten persönliche Konsequenzen nach sich zieht. Für die Schädigenden ist WieGu eine Möglichkeit, den entstandenen Schaden (Folgen der Tat) beim Geschädigten wiedergutzumachen.
Die Geschädigten erhalten die Chance, über das Erlittene zu reden und ihre Angst vor den Tätern zu überwinden. Sie können sich selbst über die Folgen der Tat klar werden und Wiedergutmachungen einfordern. Sie lernen aus ihrer Geschädigtenrolle herauszukommen und sich konstruktiv gegen Gewalt zu wehren.

Bei WieGu steht die Wiedergutmachung für die Geschädigten im Vordergrund.

Unterschied TAG-Verfahren ó Mediation

Tat-Ausgleich Schulmediation
Wird nur von Erwachsenen (ausgebildeten TAG-ModeratorInnen) geleitet kann von Schülern und/oder Erwachsenen geleitet werden
Ist eine verpflichtende Schulmaßnahme Ist ein Angebot der Schule
Vorinformationen sind nötig Ist ohne Vorinformationen machbar
Parteilichkeit und Wertevermittlung Allparteilichkeit und Neutralität
Eine Wiedergutmachung wird eingefordert Die Lösung ist freiwillig
Einseitige Wiedergutmachung Gegenseitige Wiedergutmachung

 

Wann ist es ein TAG-Fall?

Unter anderem, wenn…
… Konflikte klar einseitig verursacht sind,
… die Beteiligten keine/wenig Beziehung untereinander haben,
… das Gewaltpotential hoch ist.

 

Ablauf des WieGu:

  1. Den Tat-Ausgleich vorbereiten à Recherche
    2. Vorgespräche führen
    Geschädigtengespräch
    Tätergespräch
    3. Den Tat-Ausgleich durchführen
    4. Vertrag und Wiedergutmachung

Hier gibt es nochmal alle Infos dazu als PDF zum Download.

Zusammengestellt von L. Behrendt und Ch. Heere (TAG-Moderatorinnen an der Grundschule Luruper Hauptstraße) SJ 2017/18

Wer liest, gewinnt

Um das Lesen auch für die Kinder der Klasse 4b schmackhaft zu machen, wurde ihnen in den vergangenen Jahren Verschiedenes angeboten: Da gab es die begehrten Bücherhallenlesekisten, die Vorlesezeit beim Frühstück und den Bücherhallenbesuch samt Autorenlesung. Die Leseneugierde war geweckt. Die Klassenlektüre und die Lesepatenschaften kamen dazu. Freude am Lesen brachte auch das Online-Programm Antolin und der Schul-Lesewettbewerb. Bei einigen, wenigen Kinder entwickelte sich der Lesedurst nachhaltig, sodass beispielsweise Mlihas Eltern sich schon besorgt äußerten: „Wenn sie kann, liest sie nur.“ Im Herbst 2017 hörte die Klassenlehrerin von der Kollegin, Frau Behrend von einem neuen, herausfordernden Projekt: Können die Kinder es schaffen, sich auf die Elbphilharmonie zu lesen? Ja, dank der Aktion “ Büchertürme in Hamburg“ von der Seiteneinsteiger Organisation. Der Einfall zu dem Wettbewerb kam der Autorin U. Scheffler, die im Austausch mit Hamburger Lehrer/-innen nach PISA-Studien die Ansicht teilten, „Schüler könnten an der Lesefront sportlich etwas mehr Fitness-Training brauchen“. So entstand die Idee:“ Die Kinder einer Stadt lesen so viele Bücher, dass sie aufeinandergestapelt die Spitze eines Turmes erreichen würden“. Pro gelesener 10 Zentimeter gibt’s ein Pisa und natürlich gibt es auch ein Pisameter, an dem alles Gelesene gemessen wird. In den ersten Wettbewerbsmonaten lasen die Kinder der Klasse 4b mal so mal so. Am Ende erfuhren sie das ein oder andere Mal, dass beispielsweise eine 2. Klasse aus einer Nachbarschule manchmal 10 Pisa mehr gelesen hatte als sie, die großen Viertklässler. Von Monat zu Monat wuchs der Bücherstapel, aber immer waren andere Klassen die Gewinner. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dann, was schöne Lehrerinnengänsehaut macht: Die Kinder hatten richtig Spaß am Bücherlesen gewonnen. Sie konnten sich über Bücher unterhalten, Lesetipps geben oder auch zusammen lesen. Das führte am letzten Schultag noch dazu, dass Jasmin mit ihren zwei Freundinnen ihre Lehrerin fragten: „Morgen sind doch Ferien und wir haben nichts mehr zu lesen. Gehst du mit uns in der Pause noch in die Bücherei?“ Viele Kinder der Klasse 4b haben viel gewonnen. Hoffentlich pflegen sie ihre Errungenschaft noch lange. Und dann noch: Im Februar haben sie tatsächlich den Wettbewerb gewonnen. Sie dürfen einen Kinofilm und im Mai die Elbphilharmonie besuchen. Wer liest, gewinnt… .

 

Pausenhallenboden bebt

Am 2. März war es an unserer Schule wieder soweit: Die Arbeitstage wollten froh beendet und die Ferien fröhlich begrüßt werden. Die große Gemeinschaft der Grundschüler samt einiger Angehöriger und den Lehrer/ innen trafen sich in der Pausenhalle zum Singen vor den Ferien. Für heiteren Schwung sorgte gleich zu Beginn das gemeinsam gesungene Stück „Ich lieb den Frühling“. Danach fiel es den Erstklässlern leichter, ihr Lampenfieber zu beruhigen, um ihre tüchtig geübten Stücke „Adler will fliegen“ und „Flamingos stehen auf einem Bein“ auch noch mit kleinen Tanzeinlagen vorzutragen. Abwechslungsreich setzte sich das Programm mit der Klasse 2a und dem englischen Kinderlied „The wheels on the bus“ sowie einer Bodypercussion der Klasse 4b „Die fünf Sinne“ fort. Frau Heere, unsere Schulchorleitung zeigte sich hiernach sehr begeistert, dass der Schulchor bereits zwei Stücke aus dem Repertoire für den großen Juniauftritt in der Barclay-Arena allen Lauschenden präsentieren konnte. Beim gemeinsamen Abschlussstück „Vordermann“ war niemand mehr auf den Stühlen zu halten. Zahllos frohe, kleine Menschen bewegten sich im Takt und sangen beschwingt das Stück vom Liedermacher Geraldino bis der Pausenhallenboden bebte. Manch einer ging danach mit guten Erinnerungen in die Ferien.